Bastian erwartet seine geliebte Madame, die gnadenlose Polizistin Jorina, zu einem lustvollen Wochenende der ungezügelten Leidenschaft.
Dann kommt ihnen der unerwartete Besuch von Jorinas bester Freundin dazwischen, die glaubt, dass ihr Mann sie betrügt.
Bastians Fähigkeit, unter der Folter in die Zukunft zu schauen, scheint gerade gelegen zu kommen. Leider führt sie zu unerwarteten Konsequenzen...
Einmal mit katzenhafter Körperspannung um mich herum geschlichen, liegt ihre Hand fest auf meiner Arschbacke und ihre Lippe fast an meinem Ohr. Ich kann den Feueratem spüren wie von einem Drachen, aber sie haucht wie der Flügelschlag eines Schmetterlings: "Willst du nicht wissen, was ich diese Woche alles erlebt habe?" Ich halte ein Lachen zurück. Ein Fehler wäre der größte: der Versuch, witzig zu sein, flapsig oder in irgendeiner Art doppelbödig. Der wirkliche Komiker ist vollständig, ehrlich, mit aller Aufmerksamkeit zugewandt. Sie hat das mit völliger Absicht getan. Die Zeit für Späße kommt, und dann genießen wir sie gemeinsam völlig; sie kommt, wenn die Zeit der Rituale dahin ist, die Dame befriedet und der Mann nach wie vor in höchster Bereitschaft. Zuhören ist ein Genuss, wenn man dabei gequält wird. Wer seine Gefühle in Rituale gießt, hilft ihnen, sich zu entfalten, ohne dass sie auswuchern und überhand nehmen. Die Rituale sind in dieser Weise der sichere Raum der Gefühle. Wer die Beziehung formalisiert, stellt sie auf sichere Beine: mit Trauschein oder ohne.
Durch halbgeschlossene Augen, in Schweiß und Erschöpfung sehe ich den Funken im Aug meiner Abgöttin. Ich höre Sirenengeheul. Ein Kuss fällt wie ein Schuss, und Jorina stößt mich zurück. "Sei wie eine Kamera... du wirst es in deinem Gedächtnis aufbewahren..." flüstert sie mir zu, nibbelt an meinem Ohr, während ich mich diskret aus der Szene zurückziehe, damit die Madamen ihre Freude genießen können. In meinem Blick ist es Haut auf Haut, Kuss in Kuss, weich und sanft. Jorinas sportliche Figur an Noomis Rundlichkeit. Jorinas kleine, dunkle Brustwarzenvorhöfe, Noomis große, unregelmäßige, fast zackige, blasse...
Ab diesem schmerzsüßen Augenblick am späten Nachmittag, beinahe Freitagabend ist die Schaffenszeit des Komödianten für drei Tage unterbrochen. Ich bereite das Abendessen vor, indem ich die Hühnerkeulen in die Marinade aus Sojasauce, Honig, Chili und frischgepressten Zitronensaft einlege. Nicht Nichtstun unterbricht den Arbeitsstrom wohlig, sondern erlesene Qual durch Jorina und ihre Begabungen macht mich zum komischen Untertan. So bin ich immer einer Gottheit ergeben: erst meiner Thalia im Vollrausch des Lachens, dann einer Polizistin nach Dienstschluss zur Lustbarkeit der Unterwerfung. Beide sind furchtbar; beiden bin ich ergeben; nie will ich mich zwischen den beiden entscheiden müssen. Nicht dass der Schaffensdurst damit ausgeschöpft wäre; ein Willensakt wringt ihn ab, weil Freitagnachmittag ist und ich meine außergewöhnliche Besucherin kaum erwarten kann.